Barkas B1000: der erste und einzige

Im Jahr 1955 erlangte Ostdeutschland seine volle Souveränität und trat aufgrund dieses lang ersehnten Privilegs in eine Phase interessanter und dynamischer politischer und wirtschaftlicher Veränderungen ein. Sie hatten auch umfassende Auswirkungen auf die Entwicklung der Automobilindustrie, die auf neue Bahnen gelenkt wurde: Vorkriegskonzepte gehörten der Vergangenheit an und alle aus dieser Zeit stammenden Markenzeichen wurden verändert. So wurde aus BMW/EMW Wartburg, aus DKW/IFA wurde Trabant, aus Phänomen wurde Robur, und Framo hieß nun Barkas. In der zweiten Hälfte der 1950er und in den 1960er Jahren erhielten die Produkte dieser Automobilfabriken neben neuen Namen auch ein für ihre Zeit deutlich moderneres Design, wobei Barkas eines der letzten Unternehmen war, das seine Produktion modernisierte. Im Jahr 1961 Es wurde das völlig neue Modell B 1000 eingeführt, das sich wie andere ostdeutsche Fahrzeuge dieser Zeit durch sein modernes Aussehen, seine Zuverlässigkeit und Funktionalität auszeichnete. Die Produktion begann in einer von Grund auf neu errichteten Fabrik in Chemnitz (damals Karlmarkstadt), errichtet auf dem Gelände der alten Framo-Fabrik, deren Anlagen nach dem Krieg demontiert und im Rahmen der Kriegsentschädigung in die Sowjetunion überführt wurden alternator hella pret.

Barkas B1000: der erste und einzige

Angetrieben wurde der B 1000 zunächst von einem auch im Wartburg verwendeten Dreizylinder-Zweitaktmotor mit 45 PS Leistung, der konzeptionell dem der Vorkriegs-DKW ähnelte.

Für seine Zeit war der B 1000 dank seiner hohen Nutzlast, dem Frontantrieb und der ungewöhnlichen Federung, die der des Wartburg ähnelte und unter konventionellen Fahrzeugen im Westen nur selten anzutreffen ist, ein interessantes und sehr praktisches Modell.

In der gesamten Geschichte der volkseigenen ostdeutschen Automobilindustrie blieb der Barkas das einzige Fahrzeug mit vergleichbaren Funktionen und Fähigkeiten, weshalb auf seiner Basis zahlreiche Versionen und Variationen entstanden. Zur Verfügung stehen Varianten mit integrierter Plattform, Transporter, Kleinbus, Krankenwagen und weitere Spezialversionen. Dank Frontmotor und Frontantrieb lässt sich der Laderaum wesentlich effizienter ausnutzen und es sind deutlich mehr Konfigurationen möglich.

Barkas wird vorwiegend für den Bedarf von Behörden und öffentlichen Einrichtungen produziert, begrenzte Mengen gelangen jedoch auch zu Privatkunden. Die Lieferzeit erreicht in diesem Fall allerdings heroische Ausmaße, vergleichbar mit den Trabant-Wartezeiten, die zwischen zehn und vierzehn Jahren schwanken.

Trotz eines ehrgeizigen Starts, verbunden mit der Einführung völlig neuer ostdeutscher Modelle in den 1960er Jahren (wie etwa des Barkas B 1000 im Jahr 1961, des Trabant 601 im Jahr 1964 und des Wartburg 353 im Jahr 1966), blieb dieser positive Trend aus, hauptsächlich aufgrund fehlender Finanzen. Zu einer geplanten Ablösung durch modernere Varianten kam es nicht und die Fahrzeuge blieben äußerlich ohne wesentliche Veränderungen bis Anfang der 1990er Jahre in der Produktion.

Ein weiteres großes Problem aus der Vergangenheit betrifft die Beibehaltung veralteter Zweitaktmotoren, deren Ersatz erst Ende der 1980er Jahre mit aktiver Zusammenarbeit mit Westdeutschland erfolgte. Kurz vor Produktionsende des Barkas im Jahr 1991 begann man, ihn mit einem in Lizenz von Volkswagen produzierten 1,3-Liter-Viertaktmotor auszustatten und die Modellbezeichnung in B 1000/1 zu ändern. Zwischen 1961 und 1991 wurden insgesamt 175.740 Barkas B 1000 mit Zweitaktmotor und rund 1.900 mit Volkswagen-Motor produziert.

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Angetrieben wurde der B 1000 zunächst von einem auch im Wartburg verwendeten Dreizylinder-Zweitaktmotor mit 45 PS Leistung, der konzeptionell dem der Vorkriegs-DKW ähnelte

Für seine Zeit war der B 1000 dank seiner hohen Nutzlast, dem Frontantrieb und der ungewöhnlichen Federung, die der des Wartburg ähnelte und unter konventionellen Fahrzeugen im Westen nur selten anzutreffen ist, ein interessantes und sehr praktisches Modell